Migrationszelle „MigraCubicle“
Übersicht
Das Migrationszellen-System „MigraCubicle“ ist eine Prüfkammer vollständig aus Borosilikatglas gefertigt.
„MigraCubicle“ wurde in Anlehnung an den cell type D (figure C.6, EN1186-1:2002) entwickelt. „MigraCubicle“ ist in verschiedenen Größen verfügbar und
lässt sich auf unterschiedliche Prüfstückgrößen anpassen. Die Glaszellen werden zum Beispiel bei der Prüfung mit den Lebensmittelsimulanzien MPPO (Tenax®), 3%iger Essigsäure und Öl verwendet
Migrationsprüfungen werden als Simulationsexperimente durchgeführt. Diese werden am besten durchgeführt unter Nutzung von speziellen Migrationszellen.
Es hat sich bewährt, nicht mit Migrationszellen einer bestimmten Einheitsgröße zu arbeiten, sondern dem Problem angemessene Zellen unterschiedlichster
Größen und Materialien einzusetzen. Der Vorteil einer Migrationszelle liegt darin, dass wirklich der einseitige Kontakt ohne Schnittkanten oder
sonstigen Effekten nachgestellt werden kann. Zur Erzielung vergleichbarer Ergebnisse werden die Prüfungen unter standardisierten Testbedingungen,
wie Testdauer, Testtemperatur und Testmedium (Lebensmittelsimulanz) durchgeführt, die den ungünstigsten und vorhersehbaren Verwendungsbedingungen
des Materials oder Gegenstands aus Kunststoff entsprechen. Migrationszellen und die Durchführung von Migrationsanalysen ist unter anderem in den Normen
EN1186 und EN13130 beschrieben. „MigraCubicle“ wurde in Anlehnung an den cell type D (figure C.6, EN1186-1:2002) entwickelt.
Migrationszelle "MigraCubicle"
Migrationszellen System „MigraCubicle“ – in Anlehnung an den cell type D (figure C.6, EN1186-1:2002) aus Borosilikatglas sind klassische Migrationskammern. Sie ermöglicht die reproduzierbare Probenvorbereitung von Migrationsmessungen. Die Migrationszellen aus DURAN®-Glas haben sich für die experimentelle Erfassung der Stoffübergänge von Verpackungsinhaltsstoffen aus Bedarfsgegenständen auf feste Lebensmittelprüfsimulanzien, wie z. B.Tenax, und flüssige Lebensmittelprüfsimulanzien (3%ige Essigsäure, Wasser und Öl, wie z. B.Olivenöl oder Sonnenblumenöl) bewährt. In der Migrationszelle System „MigraCubicle“ können sehr glatte und dünne Folien, sowie 2 – 4 mm starker Polystyrolschaum (z. B. aus Menü-Boxen) mit einseitigem Kontakt bearbeitet werden.
Für flüssige Lebensmittelsimulanzien – auch über ihrem Siedepunkt – sind die Sieg-Mi-Flex Migrationszellen besser geeignet.
Rechtliche Grundlagen Migration
Anwendungsgebiet "MigraCubicle"
Das Migrationszellen System „MigraCubicle“ eignet sich sehr gut für die Anwendung mit dem festen Lebensmittelsimulanz MPPO = modifiziertes Polyphenylenoxid, z. B. Poly(2,6-diphenyl-p-phenylenoxid), Partikelgröße 60 – 80 Mesh, Porengröße 200 nm MPPO (Tenax®, VERORDNCUNG (EU) Nr. 10/2011(PIM)) und für die Untersuchung von Musterstücken aus Polystrolschaum-Menüboxen (Hierbei wird kein O-Dichtring verwendet, wodurch sich auch die Flächen verändern!). Wird die Migrationszelle System „MigraCubicle“ mit flüssigen Lebensmittelsimulanzien befüllt, so kann es in Abhängigkeit von der Zellengröße, der Prüftemperatur, der Oberflächenspannung oder Viskosität, sowie der Dicke und Beschaffenheit der zu prüfenden Musterstücke zu Verlusten der flüssigen Simulanzien kommen. Praxistipp: Bei sehr dünnen und glatten Folien sorgt das Unterlegen des Musterstücks mit Labor-Alufolie oder reines Filterpapier für eine bessere Dichtigkeit.
Aufbau der "MigraCubicle"
Migrationszellen System „MigraCubicle“ bestehend aus:
- Schnellspannverschluss aus CrNi-Stahl
- massives Glasunterteil aus DURAN®-Glas,
- Glasdeckel mit GL-Gewinde zentrisch (z) oder seitlich (s) aus DURAN®-Glas
- Wahlmöglichkeit zwischen Gl-18 oder GL-32 Gewinde
- O-Ring aus nahtlos mit FEP* ummanteltem Silikonkautschuk (FEP*/Sil, (FEP* = Fluorinated Ethylene Propylene))
- einer GL-Schraubkappe aus PPS schwarz, ohne Loch mit eingelegter PTFE-beschichteter Silikonkautschuk-Dichtung
"MigraCubicle" Glasunterteil
Die Basis des „MigraCubicle“ bildet eine massive Platte aus DURAN®-Borsilikatglas-3.3. Die Glasplatte ist mehrere Zentimeter dick und aus glasklarem und blickdurchlässigem Borosilikatglas gefertigt. Das Glas lässt UV-Strahlung ungefiltert durch. Auf der Glasplatte liegen die Proben. Des Weiteren weist die Migrationszelle System „MigraCubicle“, durch die massive Basisplatte eine hohe Standfestigkeit auf und beansprucht aufgrund ihrer niedrigen Bauform wenig Platz im Trockenschrank.
Glasdeckel des "MigraCubicle"
Der Glasdeckel wird aus DURAN®-Glas gefertigt. Es stehen drei Varianten mit GL-Gewinde zur Verfügung. Das Gewinde kann zentrisch (z) oder seitlich (s) angebracht sein. Beim zentrischen Glasdeckel hat man darüber hinaus die Wahl zwischen einem GL18 und einem GL32 Gewinde. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass man mit zentrischem Gewinde das Migrationsimulanz einfacher einfüllen kann. Seitlich angebrachte Gewinde lassen die Migrationszelle kompakter werden. Man spart Höhe und damit Platz im Trockenschrank.
Lieferbare Varianten mit Artikelnummer
GL32z: | GL18z: | GL18s: | Zellengröße: | Fläche: |
---|---|---|---|---|
250-0635141 | 250-0586481 | 250-0586283 | MC 35 | 0,15 dm² |
250-0635172 | 250-0085885 | 250-0586252 | MC 60 | 0,5 dm² |
250-0635189 | 250-0586498 | 250-0586290 | MC 100 | 1 dm² |
250-0635196 | 250-0586504 | 250-0586542 | MC 120 | 1,5 dm² |
250-0635202 | 250-0586511 | 250-0586306 | MC 150 | 2 dm² |
250-0635219 | 250-0586528 | 250-0586313 | MC 200 | 3,5 dm² |
Die realen Migrationsoberflächen der jeweiligen „MigraCubicle“ – Zellengröße ergeben sich aus den Innendurchmessern der FEP/Sil-O-Dichtringe. Bei der Messung ohne Dichtringe (z. B. bei der Untersuchung von Menüboxen aus Polystyrolschaum ) ergeben sich die Flächen aus dem Innendurchmesser der Glaszellendeckel (Innenkante zu Innenkante!). Die verschiedenen Durchmesser:
Zellentyp MC: | Fläche: | FEP/Sil-O-Ring: | Reale Fläche mit Dichtring: | Glaszellendeckel: | Reale Fläche ohne Dichtring: |
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MC 35 | 0,15 dm² | Ø 0,46 dm | 0,165 dm² | Ø 0,35 dm | 0,096 dm² |
MC 60 | 0,5 dm² | Ø 0,75 dm | 0,442 dm² | Ø 0,60 dm | 0,283 dm² |
MC 100 | 1 dm² | Ø 1,10 dm | 0,950 dm² | Ø 1,00 dm | 0,785 dm² |
MC 120 | 1,5 dm² | Ø 1,33 dm | 1,39 dm² | Ø 1,20 dm | 1,131 dm² |
MC 150 | 2 dm² | Ø 1,57 dm | 1,94 dm² | Ø 1,50 dm | 1,767 dm² |
MC 200 | 3,5 dm² | Ø 2,15 dm | 3,63 dm² | Ø 2,00 dm | 3,142 dm² |
Eignung Migrationszellen
Erfahrungswerte für die Eignung der Migrationszellen System „MigraCubicle“ in Abhängigkeit vom Medium und Prüfungen bei 20 °C.
Lebensmittelsimulanz: | Abkürzung*: | MC 35 | MC 60 | MC 100 | MC 120 | MC 150 | MC 200 |
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Ethanol 10 Vol.-% | A | ja | ja | nein | nein | nein | nein |
Essigsäure 3 Gew.-% | C | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
Ethanol 20 Vol.-% | D | ja | ja | nein | nein | nein | nein |
Ethanol 50 Vol.-% | D1 | ja | ja | nein | nein | nein | nein |
Pflanzliches Öl | D2 | ja | ja | ja | nein | nein | nein |
MPPO | E | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
Wasser | H2O/H2O dest. | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
Ethanol 95 Vol.-% | Ersatzprüfungen | nein | nein | nein | nein | nein | nein |
Isooctan | Ersatzprüfungen | nein | nein | nein | nein | nein | nein |
* z. B.: Lebensmittelsimulanz A
Angaben ohne Gewähr. Eine eigenverantwortliche Prüfung der Dichtigkeit ist unumgänglich!
Durchführung deiner Migrationsprüfung
Migrationsprüfungen werden mit dem „MigraCubicle“ bei einseitigem Kontakt des Simulanz mit der Probe durchgeführt. Im ersten Schritt wird die Probe auf das Maß des „MigraCubicle“ angepasst. Dazu legt man die Probe auf die Glasplatte und schneidet außen herum. Legen Sie die Probe dann mit der richtigen Seite nach oben auf die Borosilikatplatte. Im nächsten Schritt wird der O-Ring auf die Probe gelegt und anschließend der Glasdeckel aufgesetzt. Passen Sie auf, dass der Glasdeckel genau auf der Glasplatte sitzt und legen Sie dann den Spannring außen herum. Dieser fixiert beide Teile. Die Größe des Spannrings kann mit einer Schraube justiert werden. Sitzt der Spannring sauber auf der Glasplatte dann wird das Lebensmittelsimulanz über die GL-Öffnung eingebracht. Im letzten Schritt wird die Öffnung mit einer Schraubkappe verschlossen und das „MigraCubicle“ kann in den Trockenschrank gestellt werden. Bitte achten Sie darauf, dass keine Simulanz seitlich auftritt!